Der letzte Flug der goldenen Heide

ich bin das löwenköpfige ungeheuer
bastard aus generationen
von verlierern und tod geborenen
mein schreiben ist ein schweigen
mein leben ein sterben
krank schon im beginn
wohin soll ich gehen
gekettet an den kaukasus meiner melancholie
ich wünschte, ich verlöre meine stimme
verurteilt dann zu schweigen
könnte ich ein glücklicherer sein
dann: nicht mehr gefangen in der wiederholung
in der reproduktion des gewesenen
glück liegt im sich entziehen, in der verweigerung
hatte ich absichten, so habe ich sie vergessen

Ich freue mich in meinem Zimmer
scheinbar ohne hinzuhören
Notizen in winziger Schrift
die Krankheit des "Volkes": in ihren Augen nur
menschlich
mit unfroher Gebärde -;- ohne zu merken
Offenbar
Der Sprechende verstummte der blieb ungerührt.
ich
blickte
zum Apparat
Offenbar
Nervenenden zerfetzt
und in Sekunden UNSER Abschied
ich freue mich in meinem Zimmer

ich war gefunden worden
ein auto fuhr
der gebrochene satz
wurde erstezt
sagte sie damalst

gebrochene worte
werden in einer lauten
sprache geschwiegen
worden sein
bevor ich gegangen bin

An vielen Orten sind Uhren im Einsatz
wenn Sie wollen
die Frage der Konstanten
die Welt der Kalten Atome
was machen Sie damit?
Die Dinge träumen gleichzeitig über dem absoluten Nullpunkt.

Noch seltsamer der Leser
Ekel ist eine langsame Droge
zwei Stunden Arbeit
Goldene Zeit - total out
Elektrogeräte zeigen die Zukunft
Ein Zeitalter in der Hölle - total in
der Glaube eine Mischung aus einfach & lässig

Wir sind unten
Willkommen im Albanien der Erinnerung
Vielleicht : dafür steht Genau
wohl, um in die Dämmerung zu zeigen
Müde vom Ende des März
Müde vom Alltag
dann ist das so
Grab mit 80 weißen Rosen

Die sichersten Antworten bekommt man, wenn man selbst nicht sicher Bescheid weiß.
Wenn es Damen sind und gar blonde Damen findet man überall ein Stück Brot
Also, in der üblichen Zeit, wortreich zwische einheimische blutige Köpfe kommen.
Rasch praktische Notwendigkeiten vergessen, heftige Gesten anpassen
Das Kind der Abgott auf nächtlichen Straßen
es verstößt nicht gegen die guten Sitten.
Schwarz lebhafte Farben
etwas Make-Up verbindet.

Kinder sind ein Zeichen häuslicher Erziehung.
Gesittete Gäste erreichen Marionetten am Tisch mit Begabung.
Eiserne Gaderobe und aufdringlicher Verdruß stellen einen besonderen Wert dar
Im Kino, natürlich
die Gäste nicht behelligen, das beweist nicht gerade herben männlichen Geschmack.

Zum Schluß: Nachlässigkeiten.
Kleidung geschieht und soll sich benehmen!
Der ältere Mensch schreckt vor Übertreibungen und Banalitäten selten zurück
Der jüngere Mensch beherrscht das wichtige Gebiet
Banalität ist ein Zeichen der Reife.
Ist das Zitat im Gespräch, ist die lettische Dichterin nicht weit
die bei gewöhnlichen sterblichen wirkt wie Kultur in den Rüpeljahren.
Nicht zuletzt Leuten gegenüber!

Ob man seine Frühstücksbrötchen einkauft oder ein Kino,
immer steht man ohne den schützenden Panzer
im Auge des Nachbarn.
Schreibe dir auf was du brauchst.
Umschau halten: bring sie zur Klage.
Wie betritt man ein Lokal? Wie ein Mensch.
Niemals sollte er es jedoch tun: hält die Tür für die Dame?
Stehen genügend Vasen zur Verfügung? Blumen überreicht man aber mit Takt.
So wie man ein Lokal betritt. Ohne Brautausschlag.
Junge Paare warmer Fleischpastetchen bewundern die Blume des Festes.
Die erste Rede, schon viel Witz.
Alles was der Gast sich selbst auf den Teller legt, überprüft die Hausfrau nochmals.
Geschenke bei Besuchen: Geselligkeit in unserer Zeit.
Vorschriftsmäßiges arrangieren einer Cocktail-Party
mit der Fülle der materiellen Genüsse der Älteren
Getränke: Eiertrank.
Zur Cocktail-Party gehört das Essen; wohlgemerkt nicht das Sattessen!
Wohlgemerkt: flüchtiges Beisammensein.
Wohlgemerkt: Das Cocktailkleid der Dame entspricht am besten der elegante Straßenanzug.
Und
eine ungesäubert weggelegte Pfeife löst bei der Hausfrau keine Begeisterung aus.

Mir ist Ich
fünf spitze sandwehe Wetterköpfe stehen
rennen rütteln und fallen

Ich gehe auf vielfach ganz alberne Birken zu
die wie Untiere
teils menschliche blaue Sandkäfer sind
nur so!
Tag und Nacht!

Gold sinken Wolken
Kein Mensch!
das Vieh wird von ihm erzählen
gewöhnt und unentwegt.
Das war die Verlobung von Knecht und Kopf.
Knochen kaufte sie - schlug ihren Mann drei Jahre
drei Jahre - stramme Knochen hatte er.
ihr war es geglückt.
Der nimmt ein Stück und zerlächelt das heute.
Zeit verjagt, ganz dumm, Söhne und Enkel.
Aber das schönste war:
keine Lust trotz vergessen.
Zehn Jahre denkt er: Winde Wellen Mädchen! rieseln an Knien vorrüber.

Reiher sauer
fuchteln in der Höhe
ein Julihorst
langsames Bedenken
Es gibt keine Rettung vom Wind der Wärme;

schüchternes Werben, wirbt, in jähem Stoße,
über den Dächern schwarze Gestalten
Fenster sieht der Kopf des Menschen.
Er saust über Mauerspalten - Scherz weißen Tuches!
Mensch und Katze sehen täglich.
Und dann fliegen wieder beide hin :: Nest leer.
Schwarze Winternacht zwischen Gagel und Wacholder wuchert.
Das war ein Leben:
Winzige starre Menschenritzen
Auf dem großen Junggesellenheim großer Aufgaben
ordnen sich schlechte Geschäfte.